deutscher Journalist, Autor und Literaturwissenschaftler; Honorarprofessor für Kulturjournalismus ab 2011; Feuilletonchef der Berliner Zeitung 2003-2015; Werke u. a.: "Wolfszeit"
* 1953
Herkunft
Harald Jähner wurde 1953 im Ruhrgebiet geboren.
Ausbildung
J. studierte Literaturwissenschaften, Geschichte und Kunstgeschichte in Freiburg. Er promovierte in Berlin über den Roman "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin.
Wirken
Zunächst arbeitete J. als freier Journalist und u. a. als Redakteur bei den Berliner Festspielen. 1989-1997 leitete er die Kommunikationsabteilung des "Hauses der Kulturen" in Berlin und schrieb 1994-1997 als freier Mitarbeiter Literaturkritiken für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). 1997 wechselte er als Redakteur zur "Berliner Zeitung", bei der 2003-2015 Feuilletonchef war.
2011 erhielt J. eine Honorarprofessur für Kulturjournalismus an der Universität der Künste Berlin (UdK).
Auf einhellig positive bis begeisterte Resonanz bei der Kritik stieß J. mit seiner ersten Monografie, der 2019 erschienenen Mentalitätsgeschichte "Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945-1955" über die unmittelbare Nachkriegszeit und die frühe Bundesrepublik. J.s Stimmungsbild der deutschen Nachkriegsgesellschaft beschäftigt sich mit den anarchischen Zuständen einer Zeit zwischen Elend und Aufbruchsstimmung. Es schildert, wie die unter den Nationalsozialisten viel beschworene Volksgemeinschaft implodierte und wie Überlebens- und Verdrängungsstrategien Alltag und Lebensgefühl ...